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Camille Graeser Ohne Titel (Kolor-Sinfonik), um 1950
Fotografie: Eva-Christina Meier, 2004, Verwaltungsgebäude

Was ist unter Konkreter Kunst zu verstehen?

[...] 1944 zeigte die Kunsthalle Basel eine von Bill organisierte Ausstellung unter dem Titel Konkrete Kunst, und 1949 erschien eine überarbeitete Fassung seines schon erwähnten Textes im Katalog zur Ausstellung konkrete zürcher kunst, die in Stuttgart und München zu sehen war und die Bezeichnung «Zürcher Konkrete» prägte. «konkrete kunst nennen wir jene kunstwerke, die auf grund ihrer ureigenen mittel und gesetzmässigkeiten – ohne äusserliche Anlehnung an naturerscheinungen oder deren transformierung, also nicht durch abstraktion – entstanden sind.» Diese Fassung des Textes verwendete Bill auch in späteren Veröffentlichungen.

1944 unternahm auch Camille Graeser – mit Max Bill, Richard Paul Lohse und Verena Loewensberg ein Künstler der ersten Generation der Zürcher Konkreten, die sich allerdings nie als Gruppe organisieren sollten –, einen ersten Versuch, wie vor ihm seine Künstlerfreunde, die konkrete von der abstrakten Kunst abzugrenzen. In einem kurzen Beitrag für das Bulletin abstrakt + konkret der Zürcher Galerie Eaux-Vives definiert er beide Begriffe, ohne diese im Grundsatz anders zu fassen, als es vor ihm schon Bill getan hatte. Seine Sprache ist zwar lyrischer als jene des weit jüngeren und viel bekannteren Kollegen, doch in der Sache selbst dürften sich die beiden auch in Persönlichkeit und Temperament verschiedenen Künstler einig gewesen sein. 

Roman Kurzmeyer


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