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Camille Graeser Ohne Titel (Kolor-Sinfonik), um 1950
Fotografie: Eva-Christina Meier, 2004, Verwaltungsgebäude

Was ist unter Konkreter Kunst zu verstehen?

[...] Der Künstler charakterisiert die Abstraktion in einem Kommentar zum Manifest, der wie dieses in französischer Sprache in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Art Concret erschien, als abgeschlossene historische Epoche. Nichts, heisst es dort, sei «konkreter, nichts wirklicher als eine Linie, eine Farbe, eine Fläche».

Das Manifest umfasst sechs Punkte: «Wir sagen: 1. Kunst ist universell. 2. Das Kunstwerk muss vor seiner Ausführung vollständig im Geist entworfen und ausgestaltet worden sein. Von der Natur, von Sinnlichkeit oder Gefühl vorgegebene Formen darf es nicht enthalten. Lyrik, Dramatik, Symbolismus usw. sind zu vermeiden. 3. Das Gemälde muss ausschliesslich aus rein bildnerischen Elementen konstruiert werden, d. h. aus Flächen und Farben. Ein Bildelement bedeutet nichts anderes als ‹sich selbst›, folglich bedeutet auch das Gemälde nichts anderes als ‹sich selbst›. 4. Die Konstruktion des Gemäldes und seiner Elemente muss einfach und visuell überprüfbar sein. 5. Die Technik muss mechanisch sein, d. h. exakt, anti-impressionistisch. 6. Streben nach absoluter Klarheit.» Im Kommentar wird jeder Punkt ausgeführt und erläutert.

Zur Technik schreibt van Doesburg: «Vor seiner materialen Verwirklichung existiert das Kunstwerk bereits vollständig im Geist. Folglich muss sie eine technische Perfektion aufweisen, die der Perfektion des geistigen Entwurfs entspricht. Sie darf keine Spur menschlicher Schwäche zeigen: kein Zittern, keine Ungenauigkeit, keine Unschlüssigkeit, keine unvollendeten Partien usw. usw. [...]

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Kunst aus der Schweiz

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